Medienimpulse (Mar 2024)

Wie Kinder die Welt medial wahrnehmen und spielerisch ordnen: Das politische Bewusstsein von Vorschulkindern im Spiegel der Picturizing Strategy

  • Raphaela Tkotzyk,
  • Johanna Lategahn,
  • Gudrun Marci-Boehncke

DOI
https://doi.org/10.21243/mi-01-24-18
Journal volume & issue
Vol. 62, no. 1

Abstract

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Die jeweilige „Mediatisierung“ (Krotz 2007) setzt den Rahmen für soziale, kulturelle und politische Handlungsmöglichkeiten einer Gesellschaft. Medienkompetenz spielt daher eine entscheidende Rolle, um politisch teilhaben zu können, weshalb politische Bildung Medienkompetenz voraussetzt (Oberle 2007). Bereits Kleinkinder werden mit den verschiedensten Medien, -formen und -inhalten konfrontiert, die sie teilweise auch selbständig nutzen (Kieninger et al. 2021; Marci-Boehncke 2020). Welchen Einfluss Medien auf das gesellschaftliche Verständnis und das Weltbild von Vorschulkindern haben, ist bis dato jedoch wenig erforscht, da Kinder lange nicht als politische Wesen wahrgenommen wurden (Butschi/Hedderich 2021) und sich zudem die Aufmerksamkeitsspanne und Reflexionsfähigkeit erst langsam entwickelt. Dieser Artikel stellt daher eine altersgerechte Interviewmethode, die Picturizing Strategy (PS), vor, die im Rahmen des interdisziplinären, drittelmittelgeförderten Projekts der bpb und der TU Dortmund PoJoMeC durchgeführt wurde. Die Methode der Picturizing Strategy (PS) stellt dabei eine kindgerechte Form der Versprachlichung dar und beschreibt eine neuartige Interviewmethode, welche, angelehnt an kommunikationsbegleitete Zuordnungsspiele, die reflektive Kapazität der kindlichen Teilnehmenden aktiviert und zu lautem Denken herausfordern soll. Sie stellt dabei Kinder als Expert*innen ihrer Welt in den Mittelpunkt und schließt auf theoretischer Basis an das ökologische Modell der menschlichen Entwicklung nach Uri Bronfenbrenner (1979/81) an.

Keywords