Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht (Oct 2015)
Content and Language(s) Integrated Learning in German. Einleitung
Abstract
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, eigentlich wollten wir mit der vorliegenden ZIF-Ausgabe eine Handreichung zu CLILiG (content and languages integrated learning in German) herausbringen, um KollegInnen weltweit Hinweise an die Hand zu geben, wenn sie sich mit dem Gedanken tragen, bilingualen Sachfachunterricht auf Deutsch vorzubereiten und anzubieten. Doch bereits bei der Vorbereitung bemerkten wir, dass das Thema zwar inzwischen hochaktuell ist, dass es aber auch an einschlägigen Publikationen – sowohl was CLIL an sich anbetrifft, als auch CLILiG im Speziellen – keineswegs mangelt und dass etliche unserer angefragten Autorinnen und Autoren schon für andere Publikationen angefragt waren und entweder keine Zeit mehr hatten, sich an unserer Themenausgabe zu beteiligen, oder glaubten, im Rahmen der anderen Publikationen alles gesagt zu haben. So haben wir überlegt, dass wir gezielt auf bestimmte Aspekte eingehen, die in den anderen, insbesondere in diesem Jahr vorgelegten Publikationen zu CLIL und CLILiG, keinen so großen Raum einnehmen. So bieten wir Ihnen mit dieser ZIF einige ausgewählte CLILiG-Themen zur Diskussion, die Sie in dieser Form in den anderen Publikationen nicht vorfinden werden. Zu beachten sind die unterschiedlichen Perspektiven, die sich ergeben, wenn es sich um bilingualen Deutschunterricht an einer Schule oder um deutschen Fachunterricht an einer deutschen Schule handelt. Nach unserer Einleitung geht Frank G. Königs in seinem übergreifenden Beitrag auf das Verhältnis der verschiedenen Sprachen, egal ob Erstsprache, Zweitsprache oder Fremdsprache(n), ein und stellt Überlegungen zum Verhältnis von Einsprachigkeit und Zweisprachigkeit im Unterricht an, die insbesondere relevant für die Planungspraxis von CLILiG sind. Es folgen Beiträge zu generellen Aspekten von CLILiG: Lena Heine und Mirka Mainzer beschäftigen sich in ihren Ausführungen, denen man den Handreichungscharakter glücklicherweise noch gut anmerken kann, besonders mit den Teilthemen Lernziele, Rückmeldungen an Lernende und Leistungsmessung. Josef Leisen trägt zu diesem Komplex mit Hinweisen zu den Lemmata Lehrkompetenzen, Lehrmaterialien und Planung bei. Die nächsten Beiträge befassen sich mit verschiedenen Fächern, die nicht so oft Gegenstand von CLILiG sind: Merle Jung und Mari Eerme betrachten CLILiG aus der Perspektive des Musikunterrichts. Die beiden Autorinnen vermitteln informative Einblicke in bereits erprobte Unterrichtskonzepte aus dem Baltikum. Gerade in den baltischen Ländern ist das Interesse an CLIL- und vor allem auch CLILiG-Unterricht besonders groß. Rainer E. Wicke gibt Hinweise für die Integration von Sachfachaspekten durch fächerübergreifenden DaF-Unterricht in Kunst. Ein Praxisbericht gibt einen detaillierteren Einblick in das, was schon vor Ort getan wird. Inwiefern dieser Bericht auf andere Länder oder Schulen oder Fächer übertragbar ist, können alle nur für sich im Hinblick auf die eigene Schule entscheiden: Marc Budenz, Christian Hösl und Martin Wicke teilen in ihrem Praxisbericht mit uns ihre konkreten Erfahrungen, die sie mit der Implementierung des Deutschen Fachunterrichts an der Deutschen Schule San José in Costa Rica gesammelt haben. Auch in dieser Ausgabe werden einige interessante Beiträge außerhalb des Themenschwerpunktes veröffentlicht. Der Beitrag von Klaus-Börge Boeckmann analysiert das Verhältnis zwischen interkulturellem Lernen und der Lernerautonomie und bietet hierfür einige Denkanstöße an. Nicola Huson stellt in ihrem Bericht die Praxis der Qualitätssicherung an einer Universität in Oman vor. Klaus Esselborn gibt einen Überblick über neuere literarische Werke zu Migrationsthemen und schlägt damit eine Brücke zu einer späteren ZIF-Ausgabe zur inter- und transkulturellen Literaturdidaktik, geplant für 2017. Eine Reihe von Rezensionen zu ausgewählten Neuerscheinungen beleuchten weitere Aspekte der Fachdiskussion. Britta Hufeisen und Beate Lindemann im Herbst 2015