Studies in Communication, Media (Mar 2019)

Victim Blaming bei Cyberbullying. Der Einfluss der Privatsphäreeinstellung auf die Opferschuldzuschreibung

  • Arne Freya Zillich,
  • Stefanie Holtrup,
  • Kristin Limmer,
  • Sebastian Möbius

DOI
https://doi.org/10.5771/2192-4007-2019-1-115
Journal volume & issue
Vol. 8, no. 1
pp. 115 – 134

Abstract

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Von Cyberbullying sind weltweit Jugendliche und Erwachsene betroffen. Eine der häufigsten Formen von Cyberbullying sind beleidigende Kommentare, die oft über Social Networking Sites verbreitet werden. Ein bisher vernachlässigtes Phänomen im Zusammenhang mit Cyberbullying auf Social Networking Sites ist Victim Blaming. Bei Victim Blaming wird die Verantwortung für ein Vergehen (teilweise) dem Opfer zugeschrieben. Die Studie untersucht den Einfluss der Privatsphäreeinstellung bei Facebook auf Victim Blaming bei Cyberbullying. Zudem werden neben Merkmalen des Opfers auch Merkmale der Bystander berücksichtigt. Hierzu wurde ein Online-Experiment mit 126 Personen durchgeführt, welche zufällig auf vier Experimentalbedingungen in einem 2 (Privatsphäreeinstellung: öffentliches vs. privates Profil) x 2 (Geschlecht des Opfers: weiblich vs. männlich) Design aufgeteilt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Opfer von Cyberbullying eher für den Vorfall verantwortlich gemacht werden, wenn ihr Facebook-Profil öffentlich ist, als wenn es privat ist. Hingegen schreiben empathische Bystander dem Opfer weniger Schuld zu als Bystander, die wenig empathisch sind.