SCENARIO: Journal for Performative Teaching, Learning, Research (Dec 2023)

Inszenierungstechniken als Medium sprachdidaktischer Formfokussierung im Kontext von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und Sprachbildung im Fach

  • Doreen Bryant

DOI
https://doi.org/10.33178/scenario.17.2.2
Journal volume & issue
Vol. 17, no. 2

Abstract

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Die fächerübergreifend zum Einsatz kommende Dramapädagogik bedient sich verschiedener Mittel des Theaters, um handlungsbezogen ein ganzheitliches Lernen herbeizuführen (u.a. Tselikas, 1999). Hierzu gehören auch bestimmte Techniken (z.B. Heißer Stuhl, Standbild, Statue, Spalier, Doppeln), die in der Welt des Theaters dem Erarbeitungsprozess eines Stückes dienen und zuweilen auch in der finalen Inszenierung zu erleben sind. Sie lassen sich aber auch in einem inhaltsorientierten Unterricht zur Unterstützung der Lernprozesse nutzen. Im Fachunterricht steht dabei üblicherweise die dramapädagogische Auseinandersetzung mit Fachinhalten und im Fremdsprachenunterricht die mündliche Interaktion und die Förderung sprachlicher Improvisationsfähigkeit im Fokus. In diesem Beitrag soll ein formfokussierender Einsatz der Inszenierungstechniken dargestellt werden: Eingebunden in bedeutungsvolle, kommunikative Kontexte, die sprachliche Form-Funktionszusammenhänge erfahrbar machen, lassen sich Inszenierungstechniken gezielt nutzen, um grammatische Strukturen, Wortschatz und bildungssprachliche Konstruktionen zu verinnerlichen. Der Einsatz als kreative Ausdrucksform, die erarbeitet, geübt und im geschützten Raum der Seminargruppe aufgeführt wird, schafft einen authentischen Kontext für vielfache, an körperliche und ästhetische Erfahrungen gebundene Wiederholungen der Zielstrukturen, was zu einer tieferen Verankerung führt und ein nachhaltiges Einprägen begünstigt. Aus sprachdidaktischer Perspektive können, wie in diesem Beitrag gezeigt werden soll, die einzelnen Inszenierungstechniken in Abhängigkeit ihrer Ausgestaltung ganz unterschiedliche Potenziale entfalten und für verschiedene Sprachniveaustufen und Sprachlernkontexte eingesetzt werden.

Keywords