Monitor Versorgungsforschung (Aug 2023)

Die Profession war in der Pandemie stumm

  • Prof. Dr. rer. pol. Philip Manow

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.04.23.1866-0533.2528
Journal volume & issue
Vol. 2023, no. 04
pp. 35 – 35

Abstract

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Wer an einem politischen Sittengemälde der späten Merkeljahre interessiert ist, wird an einem etwas entlegenen und zunächst unscheinbaren Ort fündig, nämlich hier: https://www.gesis.org/angebot/daten-finden-und-abrufen/ausgewaehlte-nationale-daten/bundespresseamt. Unter dieser URL-Adresse sind vom Bundespresseamt (als Teil des Bundeskanzleramts) in Auftrag gegebene Umfragen archiviert. In Sachen Covid-19 belegen sie einen ausgesprochen großen Wissenshunger der Bundesregierung unter Angela Merkel. Seit der 12. Kalenderwoche des Jahres 2020 hat sie vom Umfrageinstitut FORSA insgesamt 43 Corona-Wochenberichte mit allen möglichen Einstellungsfragen bezogen, des Weiteren Studien über das Informationsverhalten in der Pandemie, über die Einstellungen der Generation Z zu Corona und entsprechende Jahresrückblicke. Dabei ist nur ein Bruchteil der in Auftrag gegebenen Umfragen unter der obigen Adresse hinterlegt. Zusätzlich lieferte etwa Infratest/Dimap ab März 2020 überwiegend tägliche Briefings zu Einstellungen und persönlichkeitsbedingten Wahrnehmungen rund um Covid-19 auf der Basis eines vom Umfrageinstitut extra aufgelegten Corona-Onlinepanels (COMPASS: Corona-Online-Meinungs-Panel-Survey-Special). Immer mitberichtet wurden natürlich die Zustimmungswerte zu den verschiedenen regierungsseitigen Coronamaßnahmen und darüber hinaus die Popularitätswerte des handelnden Personals.

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