Forum: Qualitative Social Research (Sep 2024)

Methodologie des Authentischen. Partizipative Forschung – systemtheoretisch gelesen

  • Elke Wagner

DOI
https://doi.org/10.17169/fqs-25.3.4178
Journal volume & issue
Vol. 25, no. 3

Abstract

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Soziolog:innen sehen sich zunehmend mit der Frage konfrontiert, wie authentische Kommunikationen in den Forschungsprozess symmetrisch integriert werden können: In autosoziobiografischen Arbeiten setzt man auf eine Mixtur von gesellschaftstheoretischem Wissen und authentischer Selbstthematisierung. Innerhalb der partizipativen Forschung sollen soziologische Lai:innen gleichberechtigt an der Wissenschaft teilnehmen. Dies wirft Probleme auf, die hier aus systemtheoretischer Sicht rekonstruiert werden: Analytisch gefasste Themen unterscheiden sich von denen der Praxis; soziale Asymmetrie tritt ein, sobald Forschende am Werk sind; die zeitlichen Verläufe zwischen Wissenschaft und dem Alltag der Beforschten unterscheiden sich systematisch. Ich diskutiere diese Herausforderungen und schließe mit dem Hinweis, dass der Ort der Forschung angemessen Berücksichtigung erfahren muss, um die genannten Bezugsprobleme zumindest zur Kenntnis zu nehmen: Die thematische, soziale und zeitliche Divergenz von empirischer Praxis und ihrer soziologischen Analyse verweist auf einen radikalen Perspektivismus, der nicht nur für partizipative Ansätze gilt, sondern sich ganz generell methodologisch niederschlagen muss. Anstatt Authentizität als Ankerpunkt vorauszusetzen, frage ich aus der hier veranschlagten Perspektive nach ihrer Genese.

Keywords