Raumforschung und Raumordnung (Mar 2021)

Zum Verhältnis von Realexperiment und Stadtplanung am Beispiel kooperativer Freiraumgestaltung

  • Charlotte Räuchle

DOI
https://doi.org/10.14512/rur.41

Abstract

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Der Artikel untersucht das Verhältnis von Experiment und Planung und fragt nach den Chancen, die das Realexperiment der Stadtplanung bieten kann. Die empirische Grundlage liefert eine Fallstudie zur Teilhabe und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts durch kooperative Freiraumentwicklung in benachteiligten Quartieren. Obwohl der Themenkomplex „Experiment und Planung“ im urbanen Kontext in der jüngeren Vergangenheit verstärkt Aufmerksamkeit gefunden hat, mangelt es doch weiterhin an theoretischen Analysen und empirischen Untersuchungen. Hier wird daher zunächst auf das Verhältnis von Experiment und Planung aus methodologisch-methodischer Sicht eingegangen – im Hinblick auf die Ziele, die Art des Wissens und die Verfahren der Wissensproduktion, die Instrumente und Prozesse. Dann werden anhand der Fallstudie die inhaltlichen, instrumentellen und akteursbezogenen Dimensionen dieses Verhältnisses analysiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass das Realexperimente der Stadtplanung durchaus Chancen eröffnen kann – in inhaltlicher Hinsicht die Produktion differenzierteren Ziel-, System- und Transformationswissens, in instrumenteller Hinsicht die Bereitstellung offenerer Beteiligungsformate, in akteursbezogener Hinsicht das Aufbrechen eingefahrener Governance-Arrangements. Ob dies wirklich als Chance begriffen wird, hängt jedoch vom lokalen Planungsobjekt und von der lokalen Planungskultur ab.

Keywords