Journal of Family Research (Sep 2001)
Partnerschaftliche Arbeitsteilung und der ökonomische Erklärungsansatz
Abstract
The rationalistic approach plays an important role in the discussion on the determinants of the division of labour between partners. It seems, however, that the propositions which can be derived from this approach are viewed in different ways. Therefore, in this paper, the explanatory content of the economic variant of this rationalistic approach is investigated more in depth. First the Becker model is analysed and further developments of this model are discussed. Then, Lancaster's model, which is opposed to neoclassical marginalism, is presented and applied to the problem of division of labour between partners. The discussion shows that almost all the models discussed stress effects which offset the effect of the comparative advantages which are the main economic determinant of the division of labour between partners. The economic approach is thus able to explain a differentiated picture of reality. Zusammenfassung Der rationalistische Erklärungsansatz spielt in der Literatur zu den Determinanten der partnerschaftlichen Arbeitsteilung nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Aussage dieses Ansatzes wird aber unterschiedlich wahrgenommen. Diese wird in diesem Beitrag deshalb mit speziellem Bezug auf den ökonomischen Erklärungsansatz genauer ausgelotet. Dabei wird Beckers Modell der partnerschaftlichen Arbeitsteilung in den Kontext möglicher ökonomischer Erklärungsansätze eingeordnet und Weiterentwicklungen werden diskutiert. Sodann wird ein alternatives ökonomisches Modell, das sich in der Literatur im Zusammenhang mit der Kritik am neoklassischen Denkstil der traditionellen Mikroökonomik einen Namen gemacht hat, nämlich das Modell Lancasters, vorgestellt und auf das Problem der partnerschaftlichen Arbeitsteilung angewendet. Die abschließende Diskussion zeigt, dass fast alle diskutierten Modelle, wenn auch mit unterschiedlichen Argumenten, Effekte aufzeigen, die dem Effekt der komparativen Vorteile als entscheidender ökonomischer Determinante der partnerschaftlichen Arbeitsteilung entgegenwirken. Insgesamt scheint der ökonomische Ansatz also geeignet, eine differenzierte Realität in Rechnung zu stellen.