Medienimpulse (Mar 2024)

Digitaler Dialog, Menschliche Gestaltung – Eine virtuelle Kunstgalerie als Schule der Vernunft

  • Lisa Kuka,
  • Corinna Hörmann,
  • Barbara Sabitzer

DOI
https://doi.org/10.21243/mi-01-24-22
Journal volume & issue
Vol. 62, no. 1

Abstract

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„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (Kant 1968) – Kants Leitspruch wurde 1784 zu einem wichtigen Wegweiser der Aufklärung und rund 240 Jahre später erlebt er seine Renaissance im Zuge der aufgeklärten Medienpädagogik. Angesichts der rasanten Entwicklungen der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) erscheint Kants Aufforderung aktueller denn je. KI ist zwar im Stande Text zu generieren, doch braucht es eine kompetente und kritische Überprüfung des Outputs. Dieser Beitrag beschreibt eine Integration von generativer KI in den schulischen Kontext unter dem Gesichtspunkt der aufgeklärten Medienpädagogik. Beginnend mit einer Einführung in generative KI, betont die Arbeit die Bedeutung einer reflektierten Auseinandersetzung mit neuen Technologien. Die Diskussion erstreckt sich über technische Aspekte von KI bis hin zu den gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen von KI-Output. Weiters wird eine Roadmap für die Erstellung eines projektbezogenen Unterrichts über generative KI mit generativer KI beschrieben. Dazu wird ein Arbeitsauftrag präsentiert, der Schüler*innen ermutigen soll, individuelle KI-generierte Kunstwerke zu erstellen und in einen kritischen Kontext zu setzen. Die Teamarbeit und Präsentation der entstandenen Werke erfolgen in Form einer virtuellen Kunstgalerie. Durch diese praxisorientierte Herangehensweise werden Schüler*innen nicht nur in die Technologie der generativen KI eingeführt, sondern auch dazu angeregt, ihre Medienkompetenz und kritisches Bewusstsein zu schärfen. Die Arbeit schließt mit einer Reflektion über den Prozess, sowie Implikationen für die medienpädagogische Praxis und mögliche Richtungen für zukünftige Forschung.

Keywords