MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung (Mar 2018)
Prekäre Mediale Selbst-Bezeugung
Abstract
In unserem Beitrag verbinden wir zeichentheoretische und leibphänomenologische Perspektiven, um ästhetisch-mediale Praktiken von Jugendlichen zu erforschen. Ziel ist es, die Prekarität des Selbst in der Auseinandersetzung mit Fremd- und Selbstzuschreibungen im Rahmen von diskriminierenden Ordnungen zu untersuchen. Das Medium bildet dabei das Dritte aus, in dem sich die Standortgebundenheit von Erfahrung und die identifikatorische Außenperspektive miteinander verschränken, ohne zur Deckung zu kommen. Wir zeigen dies anhand von drei Raumverhältnissen auf, die das Mediale auf je spezifische Weise einbeziehen. Für die Frage nach dem repräsentierten Identifikationsgeschehen sind es topographische und topologische Raumverhältnisse. Die lebensweltliche Bedeutsamkeit dieser Identifikationsprozesse werden wir anhand des sozialräumlichen Aspekts erläutern, zu dem auch die Bildungsdimension gehört, die im von uns untersuchten Material ihren Ausgangspunkt in der Bezeugung von Rassismus nimmt.