Raumforschung und Raumordnung (May 1987)

Japanische Regionalpolitik unter besonderer Berücksichtigung der „Technopolis“-Konzeption

  • Joachim Günther

DOI
https://doi.org/10.14512/rur.2506
Journal volume & issue
Vol. 45, no. 3

Abstract

Read online

Im Rahmen der für Ausländer aufgrund der Sprachbarriere nur schwer einsichtigen japanischen regionalen Wirtschaftspolitik unternahmen die japanischen Raum- und Wirtschaftsplaner in den letzten Jahrzehnten vielfältige Anstrengungen, eine Dekonzentration der sich immer mehr verfestigenden außergewöhnlichen Verdichtungssituation um Tokyo/Osaka zu erreichen. Die Anwendung des Wachstumspolkonzeptes in den 60er Jahren brachte – trotz der wirtschaftlichen Boomjahre – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, keine Erfolge. Die Ölschocks und Rezessionen der 70er Jahre schädigten die Peripherregionen zusätzlich. Seitdem jedoch Begriffe wie „High Tech als Motor der Regionalentwicklung“ oder „Der pazifische Raum als erstarkender Wirtschaftsraum“ zunehmend „aktuell“ geworden sind, erregt die neue „Technopolis-Konzeption“ (mittlerweile schon 5 Jahre alt) immer mehr Aufmerksamkeit. Mit ihr versucht die japanische Planung mit dem Prinzip „High Tech-Betriebe in strukturschwache Regionen, aber mit Einbindung in lokale Gegebenheiten“ eine ausgeglichenere Raumentwicklung zu erreichen. In diesem Beitrag wird versucht, die bisherige Regionalpolitik Japans darzustellen, jedoch vor allem – leider lediglich aufgrund von Literaturanalysen und noch ohne praktische Anschauung vor Ort – die Merkmale der Technopolis-Konzeption und deren Implementationsaussichten zu erläutern.