Monitor Versorgungsforschung (Aug 2024)

Multimodale Schmerztherapie bei Patientinnen mit Endometriose: Versorgungsstruktur in deutschen Schmerzzentren

  • Dr. med. Sebastian D. Schäfer,
  • Roman Spelsberg MSc,
  • Dr. med. Nadine Rohloff,
  • Dr. med. Charlotte Weber,
  • Hans-Holger Bleß,
  • Teresa Götz MSc,
  • Hannah Ehlert MSc,
  • Nicole R. Heinze MSc,
  • Dr. med. Marco Zugaj MHBA,
  • Prof. Dr. med. Daniel M. Pöpping

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.04.24.1866-0533.2635
Journal volume & issue
Vol. 2024, no. 04
pp. 61 – 69

Abstract

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Einleitung: Bei Endometriose wird eine interdisziplinäre (Schmerz-) Therapie als Behandlungsstandard empfohlen. Die vorliegende Studie untersucht aktuelle Versorgungsstrukturen und Herausforderungen. Methodik: Es wurden eine Onlinebefragung und Experteninterviews durchgeführt. Ergebnisse: An der Onlinebefragung nahmen 19 Expert:innen teil, 9 wurden zusätzlich in Interviews befragt. Daraus wurden die typischen Behandlungen und Abrechnungsmodalitäten für stationäre, teilstationäre und ambulante multimodale Schmerztherapie schematisch herausgearbeitet. Des Weiteren wurden signifikante Diskrepanzen zwischen den von den Expert:innen geforderten Therapiestandards und der Versorgungsrealität deutlich. Als mögliche Ursachen wurden insbesondere ein Mangel an multimodalen Therapien außerhalb der stationären Behandlung, ein Fachkräftemangel bei verschiedenen beteiligten Professionen, die verspätete Initiierung der multimodalen Schmerztherapie erst bei fortgeschrittener Schmerzchronifizierung und die Versorgungslücken durch nicht erstattungsfähige Behandlungen thematisiert. Schlussfolgerung: Die Studie deckt verschiedene Herausforderungen und Versorgungslücken in der multimodalen Schmerztherapie bei Endometriose auf. Expert:innen sehen Handlungsbedarf in mehreren Bereichen. Die genaue Ausgestaltung der multimodalen Therapie sollte individuell bleiben, gemeinsame Mindestanforderungen wurden aber deutlich.

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