Journal für Kulturpflanzen (Aug 2020)

Monitoring zum Vorkommen von <em>Tilletia controversa</em> an konventionell erzeugtem Winterweizen in Norddeutschland

  • Jan Eike Rudloff,
  • Robert Bauer,
  • Peter Büttner,
  • Somayehh Sedaghtjoo,
  • Nadine Kirsch,
  • Wolfgang Maier

DOI
https://doi.org/10.5073/JfK.2020.08.16
Journal volume & issue
Vol. 72, no. 8

Abstract

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Der Erreger des Zwergsteinbrandes des Weizens, Tilletia controversa, kommt in Deutschland bislang hauptsächlich im ökologischen Anbau in Süddeutschland vor und dort insbesondere in den Mittelgebirgen und im Alpenvorland. Ob T. controversa auch in den nördlichen Bundesländern an konventionell erzeugtem Winterweizen auftritt, sollte mit einem Monitoring in den Jahren 2016 und 2017 aufgeklärt werden. Entsprechend der Weizen­erzeugungsmengen in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein wurden insgesamt 1302 Weizenkorn-Proben von geographisch repräsentativ verteilten Erfassungsbetrieben untersucht. Von diesen wurden 4 eindeutig positiv auf T. controversa getestet (0,3 %). Mit < 0,5 Sporen/Korn war die Sporenbelastung sehr gering. Bei 9 weiteren Proben (0,7 %) konnte ein Befall weder eindeutig bestä­tigt noch ausgeschlossen werden. Ein wiederholtes Auftreten an einzelnen Standorten in aufeinanderfolgenden Jahren war nicht zu beobachten. Somit spielt T. controversa für die Produktion von konventionellem Winterweizen in Norddeutschland praktisch keine Rolle. Die gerin­gen beobachteten Sporenkonzentrationen könnten einerseits durch ein sehr niedriges Infektionsniveau auf dem Feld an nicht optimal gebeiztem Saatgut verursacht worden sein. Andererseits ist es auch möglich, dass sie durch den Eintrag von Sporen aus benachbarten Feldern mit ökologischem Weizenanbau oder durch verunrei­nigte Erntemaschinen bzw. Transportfahrzeuge hervorgerufen worden sind. T. controversa ist in einigen Ländern ein Quarantäneschadorganismus. Da er nach den vorliegenden Ergebnissen grundsätzlich auch in den nördlichen Bundesländern vorkommen kann, ist dies je nach Zielland von Bedeutung für den Export von Weizen.

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