Journal of Occupational Medicine and Toxicology (May 2018)

Willingness to commute among future physicians: a multicenter cross-sectional survey of German medical students

  • Johannes Quart,
  • Tobias Deutsch,
  • Solveig Carmienke,
  • Susanne Döpfmer,
  • Thomas Frese

DOI
https://doi.org/10.1186/s12995-018-0200-2
Journal volume & issue
Vol. 13, no. 1
pp. 1 – 9

Abstract

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Abstract German Hintergrund Viele Länder stehen vor der Herausforderung eines zunehmenden Ärztemangels in ländlichen Regionen. Insbesondere für Gebiete mit rückläufigen Bevölkerungszahlen könnten Pendelmodelle eine praktikable temporäre Lösung darstellen. Über die Pendelbereitschaft zukünftiger Ärzte ist bisher wenig bekannt. Methoden In dieser multizentrischen Querschnittsstudie wurden fünf Jahrgänge von Medizinstudierenden (8. bis 10. Semester) aus drei Universitäten (Berlin, Halle, Leipzig) zu Ihrer Pendelbereitschaft befragt. Außerdem wurden maximal akzeptable Fahrzeiten und der Einfluss verschiedener Arbeitsbedingungen auf die Attraktivität des Pendelns erhoben. Ergebnisse Von 1203 Studierenden in den untersuchten Jahrgängen erhielten wir 1108 analysierbare Fragebögen (92.1%). Für 55.9% der Teilnehmer war es vorstellbar, zukünftig in ländliche oder kleinstädtische Regionen zu pendeln. Den stärksten positiven Einfluss auf die Attraktivität eines solchen Pendelmodells hatten eine Vergütung der Fahrzeiten, eine generell höhere Vergütung der Tätigkeit, die Arbeit in einer Gemeinschaftspraxis (2–3 Ärzte), die Entlastung durch qualifizierte „Versorgungsassistenten“, die Bereitstellung eines Home-Office, eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und ein Fahrservice. Grundsätzlich betrug die maximal akzeptable Fahrzeit (eine Strecke) durchschnittlich 39.0 Minuten. Wäre die Fahrzeit bezahlt und Teil der regulären Arbeitszeit, würden die Teilnehmer durchschnittlich 51.2 Minuten je Strecke akzeptieren. Schlussfolgerung Die zukünftigen Ärzte stehen Pendelmodellen mehrheitlich offen gegenüber und könnten primär über Vergütung, Reduktion der Arbeitsbelastung und komfortable Beförderungsmöglichkeiten motiviert werden.

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