Monitor Versorgungsforschung (Dec 2023)

White Paper: Erhöhung der Patientinnensicherheit in der Geburtshilfe durch Trainieren sicherer Kommunikation

  • Dr. rer. medic. Martina Schmiedhofer MPH,
  • Prof. Dr. med. Frank Reister,
  • Prof. Dr. med. Frank Louwen,
  • Prof. Dr. med. Christoph Scholz,
  • Prof. Dr. Sonia Lippke

DOI
https://doi.org/10.24945/MVF.06.23.1866-0533.2566
Journal volume & issue
Vol. 2023, no. 06
pp. 68 – 73

Abstract

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Patientensicherheit ist eines der höchsten Ziele der Gesundheitsversorgung und seit dem Jahr 2022 zehntes nationales Gesundheitsziel in Deutschland. Versorgungsfehler tragen in großer Zahl zu vorübergehender oder dauerhafter Beeinträchtigung, verlängertem Krankenhausaufenthalt oder sogar zum Tod von Patientinnen bei. Obwohl das Thema seit der Veröffentlichung von „To err is human“ im Jahr 2000 in den USA auch in Deutschland große Beachtung erfährt, besteht weiterhin hoher Handlungsbedarf. Unerwünschte Ereignisse, die im Behandlungskontext ausgelöst werden, sind angesichts der Komplexität medizinischer Behandlungen und der Bandbreite patientenseitiger gesundheitlicher Vorbedingungen nicht vollständig verhinderbar. Strategien zur Verbesserung der Versorgungsqualität konzentrieren sich daher auf die Verhinderung vermeidbarer unerwünschter Ereignisse. Diese sind so definiert, dass sie bei Einhaltung aktueller medizinischer Standards nicht auftreten würden. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS), ein Zusammenschluss von Vertretungen von Gesundheitsberufen, -institutionen, Verbänden und Patientenorganisationen setzt sich seit seiner Gründung im Jahr 2005 für die Umsetzung von Strategien zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse ein. Behandlungsfehler treten meist innerhalb komplexer und arbeitsteiliger Zusammenhänge auf. Vor diesem Hintergrund ist für das APS das wichtigste Instrument zur Verbesserung der Patientensicherheit das gemeinsame Lernen aus Fehlern [1]. Um dies zu ermöglichen und erfolgreich anzuwenden, muss offen kommuniziert werden.

Keywords