Heilige institutionen? Regelungen von Nutzungsansprüchen an Ressourcen von Nationalparks
Abstract
Naturschutzgebiete bergen eine Vielzahl von Ressourcen, deren Nutzung von verschiedenen Akteuren angestrebt wird. In diesen «Handlungsarenen» laufen nahezu idealtypisch Prozesse ab, die durch ein breites Spektrum institutioneller Regelungen beeinflusst werden, die zwischen lokaler und internationaler Ebene angesiedelt sind. Eines scheint Konflikte um institutionelle Regelungen in und um Schutzgebiete grundsätzlich zu kennzeichnen: Der wie auch immer geartete Schutz von «Natur» wird als Zielvorstellung immer allen anderen Zielen übergeordnet. Der Naturschutz kann somit zu einer unantastbaren «heiligen Institution» werden, die nicht in Frage gestellt werden darf. Die in einem Schutzgebiet gesehenen Werte kann man in «direkte», «indirekte» und «optionale» Nutzwerte unterteilen. Die Perzeption und Gewichtung dieser Werte ist bei den beteiligten Akteursgruppen oft recht verschieden. Anhand zweier Beispiele aus Malaysia und Nepal kann gezeigt werden, dass die institutionellen Regelungen des internationalen Naturschutzes durchaus eine gewisse «Heiligkeit» beanspruchen, indem sie sich als mächtigster Anspruch meist durchsetzen, auch wenn sie dem spezifischen Kontext eines Parks angepasst werden.