Musicologica Brunensia (Oct 2009)
Jiří Vysloužil ve Společnosti Vítězslava Nováka
Abstract
Prof. Jiří Vysloužil ist seit 1989 Mitglied der Vítězslav-Novák-Gesellschaft. Bis zum heutigen Tage wirkt er im Rahmen der thematisch konzipierten "Novák-Tage" mit deren musikologischen Konferenzen als aktives Mitglied. -- Seine Referate richten sich vor allem auf Vergleiche der wichtigsten Persönlichkeiten der tschechischen Musik des 20. Jahrhunderts - der Komponisten Leoš Janáček und Vítězslav Novák. Als langjähriger Folkloreforscher und Kenner der mährisch-slowakischen Folklore steht er diesen beiden Schöpfern sehr nahe. -- Er erforscht die partiellen Beziehungen zwischen Janáček und Novák auf den Grundlagen von drei Merkmalen: Übereinstimmung, Ähnlichkeit und Unterschiedlichkeit. Die Übereinstimmung sieht er in ihrem positiven schopferischen Verhältnis zur Folklore, die Ähnlichkeit im Inhalt des Werkes, das fähig ist, die Aufmerksamkeit sozialen, nationalen sowie psychoanalytischen Fragen zu widmen. Die Unterschiedlichkeit zeigt sich dann in der Technik des Komponierens, im tonal-harmonischen Herangehen und in Charakterzügen beider Komponisten, die menschlich, in der privaten Spháre, einander nicht nah waren. -- Vysloužils Arbeit an der umfangreichen Monographie "Alois Hába - život a dílo" ("Alois Hába - Leben und Werk") richtete die Aufmerksamkeit des Autors noch tiefer auf das Werk Vítězslav Nováks durch die Sicht Hábas, der das System der Auffassung von Tonarten-Modi in Nováks Werk sowie deren Ausdruckskraft betonte. In dieser Hinsicht gilt Nováks Schule als erstes Phánomen dieser Art in der tschechischen und slowakischen Musikkultur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dessen Einfluss bis ins Ausland reichte. Diese Tatsache betonte Herr Vysloužil auch in seinem letzten Referat. -- Alle Beiträge Vysloužils wurden auf den Seiten der "Vítězslav-Novák-Gesellschaft - Nachrichten" (1989-2001) veröffentlicht.