GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung (May 2013)
Evaluation des Peer-Teaching-Programms an der Universitäts-Kinderklinik Essen – Eine prospektive Single-Center-Studie [Evaluation of the peer teaching program at the University children´s hospital Essen – a single center experience]
Abstract
[english] Since 1986 medical students at the University Children’s Hospital Essen are trained as peers in a two week intensive course in order to teach basic paediatric examination techniques to younger students. Student peers are employed by the University for one year. Emphasis of the peer teaching program is laid on the mediation of affective and sensomotorical skills e.g. get into contact with parents and children, as well as manual paediatric examination techniques. The aim of this study is to analyse whether student peers are able to impart specific paediatric examination skills as good as an experienced senior paediatric lecturer. 123 students were randomly assigned to a group with either a senior lecturer or a student peer teacher. Following one-hour teaching-sessions in small groups students had to demonstrate the learned skills in a 10 minute modified OSCE. In comparison to a control group consisting of 23 students who never examined a child before, both groups achieved a significantly better result. Medical students taught by student peers almost reached the same examination result as the group taught by paediatric teachers (21,7±4,1 vs. 22,6±3,6 of 36 points, p=0,203). Especially the part of the OSCE where exclusively practical skills where examined revealed no difference between the two groups (7,44±2,15 vs. 7,97±1,87 of a maximum of 16 points, p=0,154). The majority of students (77%) evaluated peer teaching as stimulating and helpful. The results of this quantitative teaching study reveal that peer teaching of selected skills can be a useful addition to classical paediatric teaching classes. [german] An der Universitäts-Kinderklinik Essen werden seit 1986 studentische Tutoren in einem vierzehntägigen Intensivkurs ausgebildet, um im Blockpraktikum Pädiatrie Studierende des 3. und 4. Klinischen Semesters am Krankenbett in basalen pädiatrischen Untersuchungstechniken zu unterrichten („peer-to-peer-teaching“). Die Tutoren werden für ein Jahr als studentische Hilfskräfte in der Klinik eingestellt. Der Schwerpunkt der Tutorenausbildung liegt auf der Vermittlung affektiver und sensomotorischer Fertigkeiten, wie zum Beispiel Kontaktaufnahme zu Eltern und Kindern, sowie auditive und manuelle Fertigkeiten. In dieser prospektiven Studie sollte untersucht werden, ob die Tutoren ausgewählte pädiatrische Untersuchungstechniken ähnlich gut vermitteln können, wie ein erfahrener pädiatrischer Dozent. Einhundertdreiundzwanzig Studierende wurden auf zwei Gruppen verteilt, die entweder einem pädiatrischen Dozenten oder einem studentischen Tutor zugeteilt wurden. Nach einer einstündigen Unterrichtseinheit mussten die erlernten manuellen und verbalen Fertigkeiten im Rahmen einer 10minütigen OSCE-Prüfung demonstriert werden. Gegenüber einer Kontrollgruppe von 23 Studierenden, die bisher an keinem Unterricht teilgenommen hatte, erzielten beide Untersuchungsgruppen ein signifikant besseres Prüfungsergebnis. Die Studierenden, die von einem Tutor unterrichtet wurden erreichten dabei im direkten Vergleich eine ähnliche Gesamtpunktzahl, wie die Gruppen, die von einem pädiatrischen Dozenten ausgebildet wurden (21,7±4,1 vs. 22,6±3,6 von 38 Punkten, p=0,203). Insbesondere in der Teilaufgabe, in der ausschließlich praktische Fertigkeiten geprüft wurden, zeigte die Gruppe der von einem Dozenten unterrichteten Studierenden keinen punktwerten Vorteil (7,44±2,15 vs. 7,97±1,87 von maximal 16 Punkten, p=0,154). Die Mehrzahl der Studierenden (77%) gab an, dass sie den Unterricht mit den Tutoren als lernförderlich angesehen haben. Die Ergebnisse der quantitativen Untersuchung können belegen, dass der Einsatz von studentischen Tutoren im klinischen Unterricht sinnvoll und lernförderlich ist, wenn diese ausgewählte Lernziele vermitteln sollen.
Keywords