Studies in Communication, Media (Jun 2017)

Reziproke Effekte auf türkische Migranten. Eine Untersuchung zum Zusammenhang von sozialer Identität, Mediennutzung, Medienwahrnehmung und Medienwirkungen

  • Narin Karadas,
  • Katharina Neumann,
  • Carsten Reinemann

DOI
https://doi.org/10.5771/2192-4007-2017-2-128
Journal volume & issue
Vol. 6, no. 2
pp. 128 – 159

Abstract

Read online

Die vorliegende Studie untersucht die Auswirkungen der Identifikation mit einer sozialen Gruppe auf die Wahrnehmung von Medieninhalten über diese Gruppe sowie sich daraus ergebende Medienwirkungen. Hierfür wird das Modell individueller reziproker Effekte nach Kepplinger (2007, 2010) auf Gruppen übertragen und als Heuristik genutzt, um Mediennutzungsmuster, Medienwahrnehmungen und Medieneffekte bei türkischen Migranten miteinander in Beziehung zu setzen. Erstmals werden diese Zusammenhänge quantitativ untersucht. Mit Hilfe einer Online-Befragung (N = 242) kann gezeigt werden, dass sich türkische Migranten von der Berichterstattung über ihre Binnengruppe betroffen fühlen und infolge dessen weitere Medienwahrnehmungen und Medieneffekte entstehen, wie sie im Modell reziproker Effekte beschrieben werden. Die Wahrnehmung der Berichterstattung als negativ verzerrt löst bei türkischen Migranten vor allem negative Emotionen aus und führt zur Wahrnehmung eines negatives Images der Binnengruppe innerhalb der deutschen Bevölkerung.