Conflict & Communication Online (Jul 2020)
Einstellungen von jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zur Zuwanderung und Ausländerfeindlichkeit in Abhängigkeit interethnischer Kontakte
Abstract
In diesem Beitrag sollen auf Basis einer quantitativen Untersuchung an jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren (n=1090) die Einstellungen von jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zur Zuwanderung und zur Ausländerfeindlichkeit diskutiert werden. Eine Besonderheit dieser Untersuchung ist die detaillierte Analyse des Migrationshintergrundes, der im Hinblick auf drei Generationen (selbst zugewandert, selbst in Deutschland geboren, aber Eltern bzw. Großelterngeneration zugewandert) untersucht werden kann. Die einzelnen Gruppen werden für genauere Aussagen kombiniert und weitere Untergruppen unter Berücksichtigung des Geschlechts, der Religion, des Herkunftslandes, der identitären Selbstverortung, der eigenen Bildung oder der Bildung der Eltern sowie vor allem interethnischer Kontakte und Freundschaften betrachtet. Insbesondere zeigt sich, dass interethnische Freundschaften sowohl bei jungen Menschen mit als auch ohne Migrationshintergrund unabhängig von anderen Faktoren in starkem Maße die Angst vor Ausländerfeindlichkeit reduzieren.