Herausforderung Lehrer*innenbildung (Nov 2022)

„Sie sind quasi untergetaucht in ein Meer aus Sprache, aus Wörtern und das Hirn verselbständigt sich“

  • Rode Veiga-Pfeifer,
  • Ina-Maria Maahs,
  • Erol Hacisalihoglu

DOI
https://doi.org/10.11576/hlz-5259
Journal volume & issue
Vol. 5, no. 1

Abstract

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Bevor Lehrkräfte mit der sprachlichen Förderung der Lerner*innen beginnen können, ist es unablässig, im Rahmen einer Diagnostik mögliche sprachliche Potenziale sowie Förderbedarfe der jeweiligen Lerner*innen genau zu ermitteln. Im Weiterbildungsstudium Deutsch als Zweitsprache intensiv an der Universität zu Köln, das Teil der NRW-weiten Weiterbildungsinitiative Deutsch als Zweitsprache ist, wird daher viel Wert auf eine intensive Schulung der sprachlichen Diagnosefähigkeit der (angehenden) Lehrkräfte gelegt. In diesem Kontext kann die kompetenzenorientierte linguistische Lernertextanalyse (KLLA; vgl. Veiga-Pfeifer et al., 2020) als ein vielfältig verwendbares Sprachdiagnostikverfahren eingesetzt werden. Dabei werden authentische Text(teil)e von Sprachlerner*innen anhand unterschiedlicher Sprachebenen untersucht. Grundlegend bei ihrem Einsatz ist jedoch, dass die Lehrkraft über linguistische Grundkenntnisse verfügt und bei der Analyse ressourcen- und nicht defizitorientiert vorgeht. Damit die KLLA seitens der (angehenden) Lehrkräfte adäquat umgesetzt werden kann, findet im oben genannten Weiterbildungsstudium eine systematische Einführung in das Verfahren statt. Der vorliegende Artikel behandelt zunächst die fachlich-theoretischen Hintergründe der KLLA sowie das Verfahren selbst und die methodischdidaktische Verortung der hochschuldidaktischen Konzeption. Darauf aufbauend erfolgt dann ein detaillierter Einblick in die hochschuldidaktische Konzeption, an den sich eine Darstellung von Evaluationsergebnissen und Erfahrungsberichten durch fortgebildete Teilnehmer*innen und ein kurzer Ausblick anschließen.

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