Herausforderung Lehrer*innenbildung (Feb 2021)

Wie verbinden Biodiversitätsforscher*innen ihr professionelles Wissen mit ihrem persönlichen Naturerleben?

  • Judith Wiegelmann,
  • Jörg Zabel

DOI
https://doi.org/10.11576/hlz-2550
Journal volume & issue
Vol. 4, no. 2

Abstract

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Zentrale Annahme dieser Studie ist, dass das Potenzial der fachlichen Klärung, als Teilaufgabe im Modell der Didaktischen Rekonstruktion, bei gesellschaftlich relevanten Themen wie Biodiversität im Vergleich zu klassischen Verstehensproblemen weiter ausgeschöpft werden muss. Eine fachliche Klärung des Biodiversitätsbegriffes kann sich nicht darin erschöpfen, nur den ob-jektivierenden Naturzugang zu beschreiben. Der Untersuchung liegt dagegen die Annahme zugrunde, dass auch der subjektive Naturzugang berücksichtigt werden muss. Biodiversitätsforscher*innen scheinen über ihr professionelles Wissen hinaus auch eine individuelle Beziehung zur biologischen Vielfalt aufgebaut zu haben. Die Expert*innenbefragung innerhalb der fachlichen Klärung erfolgte mittels moderierter Gruppendiskussionen. Als Ergebnis einer qualitativen Analyse unter Verwendung der Grounded Theory wurde aus den Gesprächsdaten bei zwölf Teilnehmenden das Verhältnis zwischen dem wissenschaftlichen und dem subjektiven Naturzugang rekonstruiert. Bei acht von zwölf fanden wir zu diesem Verhältnis zwei verschiedene Phänomene: Trennung der beiden Zugänge sowie Vermittlung zwischen beiden Zugängen. Die Ergebnisse der fachlichen Klärung ermöglichten die Entwicklung einer Vermittlungssituation mit dem Ziel, die Naturbeziehung von Jugendlichen (n=18) in Bezug auf objektivierende und subjektivierende Bezüge zu biologischer Vielfalt zu untersuchen. Durch den Vergleich der jeweiligen Naturbeziehung wurden im Sinne einer ersten didaktischen Strukturierung vorläufige Leitlinien formuliert.

Keywords