Herausforderung Lehrer*innenbildung (Aug 2023)

Theoria cum praxi

  • Tjark Neugebauer,
  • Alice Junge,
  • Stefanie Lenzer,
  • Jana Oldendörp,
  • Heidi Seifert,
  • Claudia Schomaker

DOI
https://doi.org/10.11576/hlz-5177
Journal volume & issue
Vol. 6, no. 1

Abstract

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Um eine heterogenitätssensible Schul- und Unterrichtskultur, die anerkennend auf die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse einer heterogenen Schüler*innenschaft eingeht, zu realisieren, sind Lehrkräfte aufgerufen, sich für diese Kultur zu sensibilisieren und selbstreflexiv mit diesen Ansprüchen umzugehen. In der interdisziplinären Struktur der ersten Phase der Lehrkräftebildung liegen für die Professionalisierung angehender Lehrkräfte besondere Chancen und Risiken zu deren Umsetzung. In den verschiedenen Bezugsdisziplinen werden die Studierenden disziplin- und fachspezifisch auf Anforderungen allgemein (schul-)pädagogischer Fragestellungen sowie die der gewählten Unterrichtsfächer vorbereitet. Um den Prozess der Auseinandersetzung mit den Implikationen einer heterogenitätssensiblen Schul- und Unterrichtskultur zu unterstützen, sind die universitären Lehrkräftebildner*innen aufgefordert, Konzepte zu generieren bzw. (weiter-)zuführen, welche die unterschiedlichen Facetten und Strukturebenen des Lehrkräftehandelns fokussieren und den Studierenden die Gemeinsamkeiten bzw. Grenzen verschiedener Professionalisierungsansätze aufzeigen. Mit dem Leitbild der Reflexiven Handlungsfähigkeit wurde an der Universität X ein Konzept (weiter-)entwickelt, um den Umgang mit und die Thematisierung von Heterogenität – bezogen auf verschiedenen Differenzlinien (z. B. Sprache(n) oder Milieu) – als Querschnittsaufgabe aller lehrkräftebildenden Disziplinen abzubilden. Im Versuch, die Interdisziplinarität der Lehrkräftebildung an der Universität X zu betonen, fließen im Leitbild der Reflexiven Handlungsfähigkeit in erster Line strukturtheoretische und kompetenzorientierte Ansätze ein. Beide Theoriestränge sollen in Beziehung gesetzt und mit Blick auf eine heterogenitätssensible Lehrkräftebildung diskutiert werden. Hierdurch soll eine Grundlage für den späteren Lehrberuf im Sinne des berufsbiografischen Ansatzes gelegt werden. Von diesem Theorieverständnis ausgehend wurden Lernziele für die heterogenitätssensible Lehrkräftebildung entwickelt, die verschiedene Facetten Reflexiver Handlungsfähigkeit aufgreifen. Die Arbeit mit Anwendungsbeispielen soll die Studierenden bei der Ausprägung einer heterogenitätssensiblen Reflexiven Handlungsfähigkeit unterstützen.

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